KulturStarter

Sieben Schulen aus der Freiburger Umgebung entsandten vom 26. bis zum 28. November 2019 kulturinteressierte Schüler*innen in die Jugendherberge Freiburg, wo sie von den Bildungsreferent*innen der LKJ zu KulturStartern ausgebildet wurden. So manch eine*r hatte bereits vor Beginn des Programms eine Vorstellung davon, was es heißt, Schülermentor*in kulturelle Jugendbildung zu sein – doch für alle anderen gab es am Dienstagvormittag nach dem allgemeinen Kennenlernen einige Informationen rund um die Begriffe kulturelle Bildung und KulturStarter. Nach dem Mittagessen erhielten die Jugendlichen auch schon das StarterKit, in dem sich nützliches Wissen und Hilfsmittel zu Projektplanung, Zeitmanagement und Kostenfragen befinden. Worauf muss ich achten, wenn ich ein Konzert an meiner Schule veranstalten möchte? Wer aus dem Kulturbereich könnte mein Ansprechpartner sein? Und wie kann ich für meine Sache Werbung machen? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen durften die angehenden KulturStarter in ihren Starterkits nachschlagen.
Als nächstes stand die Kulturrallye auf dem Programm, bei der man bekanntlich ganz schön ins Schwitzen kommen kann. In Kleingruppen mit klangvollen Titeln wie „The Jackson 6“, „007“ oder „Romea und Julio“ traten die Schüler*innen gegeneinander an und erfüllten eifrig Aufgaben, die sich ebenfalls rund um Kultur drehten, um mit ihrer Spielfigur als erste ins Ziel zu gelangen. Dabei waren nicht nur Wissen und Spontaneität, sondern auch Kreativität und in manchen Fällen sogar Schauspieltalent gefragt. Nach einem spannenden Wettkampf durften sich die erschöpften KulturStarter in ihrer wohlverdienten Pause ausruhen – allerdings stand um 18:15 Uhr bereits der nächste Programmpunkt an.
Gemeinsam machte man sich auf ins Theater im Marienbad, wo die Gruppe eine Aufführung des Stückes „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist ansehen durfte. Die Jugendlichen erlebten hautnah die spannende und provokante Inszenierung eines Literaturklassikers und wurden teils sogar selbst mit in die Geschichte einbezogen. Anschließend fand ein Nachgespräch mit der Theaterpädagogin und zwei der drei Darsteller*innen statt, bei dem die Jugendlichen alle Fragen zum Stück, zur Textvorlage und zur Inszenierung loswerden konnten. Es wurde über den Sinn mancher Szenen und die Absichten des Autors philosophiert und als es Zeit zum Aufbrechen war, war der Wissendurst vieler KulturStarter nur ansatzweise gestillt.
Auch der nächste Tag hielt jedoch ein spannendes Programm bereit. In drei Workshops konnten sich die Jugendlichen künstlerisch so richtig austoben. Es entstanden mehrere spannende Trickfilme aus völlig unterschiedlichen Materialien – es wurden Collagen aus alten Zeitschriften gebastelt, Fabelwesen gezeichnet oder Buchstaben geknetet. Auch der Pixilation, d.h. der Animation von Menschen in StopMotion, bedienten sich einige KulturStarter.
Im Streetart-Workshop entstanden Kunstwerke und Installationen, die mal provokant und schockierend, mal aber auch ein wahrer Augenschmaus waren. Nach dem Herstellen eigener Schablonen wurde dann richtig gesprayt und einige KulturStarter entdeckten ein Talent, von dem sie vorher nichts gewusst hatten. Das Highlight des Nachmittags war das freie Sprühen auf eine gespannte Plastikfolie, wo sich die Schüler*innen verewigen konnten – zumindest bis am nächsten Tag aufräumen angesagt war.
Im Theaterworkshop lockerte man sich währenddessen erst bei Improvisationsübungen auf. Später entwickelten die Teilnehmenden dann in kleineren Gruppen eigene Stücke, die abends den anderen KulturStartern vorgeführt wurden. Die Ergebnisse waren individuell und unterschiedlich, hatten jedoch immer eine Moral, aus der das Publikum lernen konnte. Manche Schüler*innen hatten in ihrem Workshop so viel Spaß, dass sie sogar ihre Pausen mit Improvisationstheater verbrachten. Es wurde überall viel und herzlich gelacht, egal ob im Theater oder beim Werwolfspiel am Abend.
Am letzten Tag widmeten sich die KulturStarter dann voll und ganz ihren eigenen Projekten. Mithilfe des StarterKits stellten sie Zeit- und Kostenpläne auf, ordneten ihre Prioritäten und legten den Grundstein für erfolgreiche Kulturprojekte an ihren Schulen. Bis März soll von einem Workshop-Kulturtag bis hin zur Toilettenverschönerung einiges umgesetzt werden.
Auch den KulturStartern aus Freiburg und Umgebung wünscht das LKJ-Team viel Spaß und Erfolg bei der Durchführung der Projekte! Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse und freuen uns auf ein Wiedersehen im März.