KulturStarter

Auch in diesem Jahr zogen 40 Jugendliche aus 11 Schulen aus dem Raum Stuttgart und Umgebung vom 16.10.2019 bis zum 18.10.2019 in die Jugendherberge Stuttgart International ein, um sich dort zu Schülermentoren Kulturelle Jugendbildung ausbilden zu lassen. Eine buntgemischte Truppe traf am Mittwoch in der Jugendherberge aufeinander und durfte sich bei interaktiven Warm-Ups und Spielen näher kennenlernen. Nach dem Mittagessen ging es auch schon um das Kernthema des Seminars – die Kultur. Doch was ist das überhaupt?

Zusammen suchten die Teilnehmenden Antworten auf diese Frage, wobei ihnen das Starterkit zur Hilfe kam. In diesem Ordner, den jeder zukünftige KulturStarter am Anfang des Seminars erhält, befinden sich wichtige Informationen, Kontaktdaten und Anleitungen rund um die Themen Kultur und Projektmanagement. Körperlich aktiv durften die Jugendlichen dann bei der Kulturrallye werden. Voller Eifer wurde die Jugendherberge erkundet auf der Suche nach versteckten Aufgabenzetteln – doch nur die Gruppen, die der Jury ihr selbst ausgedachtes Gruppenzeichen und –geste präsentieren konnten, durften sich an den gefundenen Aufgaben versuchen.

Abends ging es für die angehenden Mentor*innen noch zum Theater tribühne mitten in Stuttgart, wo bereits zwei Mitarbeiter des Theaters für eine Fragerunde auf die Jugendlichen warteten. Anschließend wurde das Stück „Ein Bericht für eine Akademie“ besucht, in dem auf der Bühne Kafkas Klassiker mit zeitgenössischer Literatur des südafrikanischen Nobelpreisträgers J. M. Coetzee verschmilzt. Bei dem Theaterbesuch konnten die kulturinteressierten Schüler*innen sowohl einen Blick hinter die Kulissen des Theaters werfen als auch eine Vorführung hautnah erleben.

Nach den vielen Eindrücken des ersten Tags stand am Donnerstag die Kreativität der Teilnehmer*innen im Mittelpunkt. In insgesamt fünf Workshops, die alle im Werkstatthaus Stuttgart stattfanden, durfte man sich ausprobieren – so entdeckten viele ungeahnte Fähigkeiten und Leidenschaften zum Beispiel im Bereich Malerei und Druck oder beim Trickfilm-Workshop. Erstmals wurde auch Holzschnitt angeboten ebenso wie eine Schreibwerkstatt, in deren Rahmen eine Vielzahl kurzer Szenarien zu Papier gebracht wurde.

Am späten Nachmittag gab es die Gelegenheit, die Kunstwerke und Kreationen der anderen Teilnehmer*innen zu besichtigen. Mit Tuscheportraits, analogen Fotografien aus der Dunkelkammer, einem Trickfilm, einer Performance des Schreib-Workshops und den Ergebnissen des Holzschnitts beinhaltete die Präsentation all das, was zu einer richtigen kleinen Ausstellung dazugehört. Die Schüler*innen hatten nicht nur Spaß in ihren Workshops, sondern durften die Ergebnisse auch mit den anderen KulturStartern teilen. Somit endete auch der Donnerstagabend in allgemeiner Zufriedenheit.

Freitags ging es dann endlich um das lange angekündigte kulturelle Projekt, dass die Teilnehmer*innen in den nächsten Monaten an ihren Schulen verwirklichen werden. Hier wurde wieder das Starterkit gebraucht – außerdem gab es Input zu Projektmanagement, Zeitplanung und Öffentlichkeitsarbeit. Wie immer wurde der Tag aufgelockert durch interaktive Einheiten, bei denen die Fantasie der KulturStarter gefragt war.

Waren viele am Mittwoch bezüglich ihres eigenen Projektes noch ratlos gewesen, so sprühten die Teilnehmenden jetzt nur so vor Ideen. Es wurde eifrig geplant, aufgeschrieben und diskutiert – beispielsweise über die Verschönerung des Schulgebäudes, über die Gestaltung eines Theaterraums oder die Durchführung von kreativen Wettbewerben zum Thema Nachhaltigkeit.

Nach so vielen guten Einfällen ist das Team der LKJ auf jeden Fall wieder gespannt, wie die Projekte der KulturStarter in den kommenden Monaten umgesetzt werden – viel Erfolg allen Teilnehmenden bei der Planung und Verwirklichung ihrer Ideen!