KulturStarter

Zum zweiten Mal 2019 bildete das LKJ-Team in der Stuttgarter Jugendherberge Jugendliche aus Baden-Württemberg zu Schülermentoren für Kulturelle Jugendbildung aus. Damit ist auch der diesjährige KulturStarter-Jahrgang komplett!

Wie auch bei den vorherigen Seminaren hieß es den Dienstag über erst einmal ankommen. Bei Kennenlernspielen rund um die Themen Kunst und Kultur lernten die Teilnehmenden sowohl die Bildungsreferent*innen der LKJ als auch einander kennen. Schon in den ersten zwei Stunden wurden kreuz und quer Freundschaften geknüpft und später beim Mittagessen weiter gefestigt. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann auch gleich weiter mit den StarterKits, die jeder KulturStarter in der Ausbildung erhält. Darin befinden sich nicht nur Pläne, Tipps und Vorlagen, die beim Projektmanagement hilfreich sein könnten, sondern auch die Adressen zahlreicher Kulturinstitutionen aus den verschiedenen Sparten wie Zirkus, Theater, Architektur, Kunst oder Film. So manch eine*r entdeckte in seinem Starterkit auch das Kunstmuseum Stuttgart, zu dem sich die KulturStarter gegen halb drei aufmachten.

Von der Jugendherberge ging es zahlreiche Treppen runter, vorbei an der Staatlichen Hochschule für Musik, am Staatstheater und auch am Haus der Geschichte. Nach einem kleinen Abstecher zum Stadtpalais wurde noch der Charlottenplatz unterirdisch gequert und nach einigen hundert Metern Weihnachtsmarkt war man auch schon da. Im Kunstmuseum erhielten die KulturStarter in zwei Gruppen zeitgleich Führungen. Für die einen ging es erst in die Museumssammlung, die anderen durften hingegen erst in die Sonderausstellung „Vertigo“ zum Thema „Op Art“. Hier bekamen die Jugendlichen eine große Bandbreite an unterschiedlichen Kunstwerken zu Gesicht – von optischen Täuschungen bis hin zu blinkenden Lichtinstallationen gab es hier viel zu entdecken. Da kann einem beim Hingucken schon mal etwas schwindelig werden – das merkten auch die KulturStarter, die sich eine Stunde lang der Sonderausstellung widmeten. In der Museumssammlung wurde währenddessen Wissenswertes über den Maler Otto Dix vermittelt, dessen berühmteste Werke zwischen 1920 und 1933 den Schrecken des Krieges und die Abgründe der Gesellschaft enthüllten.

Um nach dem Museumsbesuch noch ein wenig Abwechslung und körperliche Betätigung zu bieten, wurde nach dem Abendessen die legendäre Kulturrallye gespielt, bei der die Schüler*innen um die Wette 30 Aufgaben erfüllen mussten, die natürlich alle etwas mit Kultur zu tun hatten. Am Ende durften alle Teams triumphal ihren Sieg präsentieren und es wartete eine kleine Belohnung.

Der zweite Seminartag war ausschließlich von der Kreativität der Teilnehmenden bestimmt. Im Werkstatthaus Stuttgart konnten die KulturStarter einen von fünf künstlerischen Workshops besuchen. Im Malereiatelier unter dem Dach portraitierten sich die Jugendlichen gegenseitig mit Tusche. Dabei stand vor allem das genaue Beobachten im Vordergrund, es entstanden über vierzig stilistisch einzigartige Bilder, die mithilfe des Siebdruckverfahrens farbenfroh vervielfältigt und abends dann bei einer Mini-Ausstellung den anderen KulturStartern präsentiert wurden.
Währenddessen wurden im Workshop „Holzschnitt und -druck“ Schablonen aus einer Platte geschnitzt und mit Farbe bedeckt. Die entstandenen Drucke wurden ebenfalls ausgestellt, genau wie die Fotos aus dem Fotografie-Workshop. Dabei arbeiteten die KulturStarter nicht nur mit Digitalkameras, sondern auch mit Lochkameras in der Dunkelkammer, was für viele vollkommenes Neuland war.
Im Workshop „Kreatives Schreiben“ entstanden innerhalb von sechs Stunden Kurzgeschichten, die unter anderem von der Führung am Vortag inspiriert waren. Bei der feierlichen Eröffnung der Ausstellung trugen die Autor*innen einige Textausschnitte vor den anderen KulturStartern vor.
Auch im Keramik-Workshop entstanden am Mittwoch Portraits, allerdings nicht klassisch auf Papier, sondern stattdessen als Tonskulptur. Zuerst bildeten die Jugendlichen zunächst ihren Gegenüber nach, durften ihrer Kreativität dann jedoch freien Lauf lassen und ihre Tonköpfe weiter schmücken mit geflochtenen Kronen, Pfeilen, Hörnern oder Reißzähnen.

Die Ergebnisse aus den Workshops waren wie immer sehr beeindruckend – die KulturStarter durften zu Recht stolz auf ihre Werke sein. Nach der Ausstellung ließ man den Tag noch beim gemeinsamen Werwolfspiel und Rätsellösen ausklingen.

Am Donnerstag wurden die KulturStarter zu Expert*innen im Bereich Projektmanagement. Nach den Eindrücken der letzten zwei Tage wurde erst einmal gebrainstormt, was für Projekte an den jeweiligen Schulen infrage kommen könnten – anschließend wurde pro Schule eine Idee vor der gesamten Gruppe präsentiert. Wie schon in Heidelberg und Freiburg waren die Jugendlichen auch dieses Mal sehr einfallsreich – das LKJ-Team freut sich auf die Umsetzung von „Theater im Altersheim“, dem „GGS-United-Flashmob“, kreativen Pauseninterventionen und vielem mehr.

Dabei wünschen wir den KulturStartern viel Spaß und Erfolg!