Radio im Klassenzimmer

Im Juni konnte Radio im Klassenzimmer ganz unverhofft wieder im Klassenzimmer stattfinden. Der Workshop mit 12 Schüler*innen des Musik-Hochbegabtenzug der 10. Klasse wurde uns durch die gesunkene Inzidenz, dem Impfschutz unserer Referent*innen und die Zustimmung der Schulleitung vor Ort ermöglicht.

Die Schüler*innen des Sonderzugs besuchten unseren Workshop nicht währen der Schulzeit, sondern an freien Nachmittagen und brachten dementsprechend schon im Vorfeld große Motivation, Eigeninitiative und auch persönliche Themenvorschläge mit. Besonders auf die neuen Erfahrungen im Audioschnitt wurde sich sehr gefreut, da es diesbezüglich noch wenig Vorkenntnisse innerhalb der Klasse gab.

Die ganze Klasse mit Mundschutz aber sehr geschäftig im Klasenraum an vielen Laptops im Schaffensprozess

Am ersten Workshoptag stürzten sich die Teilnehmenden sofort in die Recherche, in das Schreiben der Skripte und arbeiteten spannende Themen ehrgeizig und substanzvoll auf. Demensprechend nahm diese Arbeit noch über den ersten Workshoptag hinaus Zeit in Anspruch.


Um so schöner war es, dass unsere Medienreferent*innen vor Ort sein konnten, um die Teilnehmenden am zweiten Tag beim Erstellen der Audiobeiträge begleiten zu können und unmittelbar mit Antworten, Tipps und Anweisungen zur Seite standen. Zudem hatten die Schüler*innen somit die Chance ihre Beiträge mit Profigeräten aufzunehmen und beides sorgte für eine tolle Audioqualität der lebendigen Beiträge.

Wir haben die Atmosphäre und Dynamik vor Ort sehr genossen und die Schüler*innen haben mit großer Offenheit und Engagement schöne Beiträge produziert:

1. Musik während der Corona-Zeit

In diesem sehr ausführlichen und persönlichen Gespräch erzählen vier Jugendliche, in deren Leben das – gemeinsame – Musizieren und Auftritte mit Orchestern eine große Rolle spielt, wie sie die Zeit ohne Konzerte und gemeinsame Übungsstunden erlebt haben. Außerdem werfen sie einen Blick in die Zukunft und geben Einblicke in die Hoffnungen und Zweifel, die sich dann einstellen, wenn man erwägt, sein Leben auf ein Musikstudium und eine Karriere als Musiker*in auszurichten.

2. LGBTQ+ Pride Month

Seit Stonewall wird der Juni als Monat der besonderen Toleranz jeder Form von Sexualität und Geschlechtlichkeit begangen. Joe Biden ist der dritte US-Präsident, der dazu einen offiziellen Pride Month ausgerufen hat. In diesem Beitrag wird von der aktuellen Situation ausgehend ein Blick auf Kulturen vergangener Jahrtausende und Jahrhunderte geworfen. Wie gingen die alten Griechen und Chinesen zum Beispiel mit Homosexualität um? Welche Wandlung hat die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Liebe durch den kirchlichen Einfluss im Mittelalter genommen?

3. Soziale Netzwerke? Ohne mich!

Zwei Schülerinnen wagen das Undenkbare: Sie verzichten – zumindest vorübergehend – auf soziale Netzwerke. Kein Insta mehr! Und wie geht es ihnen damit? Das beschreiben sie im Gespräch. Und sie erklären auch, in welcher Weise das ständige Festhalten perfekter Momente sie irgendwann belastet hat, bis hin zur Unfähigkeit, einfach nur mal den Moment zu genießen, ohne sich zu fragen, wie man ihn am besten abbildet. Am Ende kommen sie zum Ergebnis, dass ein Leben ohne Insta gar nicht so schwer ist und dass sie ihm schon jetzt viele positive Aspekte abgewinnen können.