Am 12. Oktober 2021 öffneten sich die Türen der Jugendherberge Bad Cannstatt für 29 Jugendliche aus dem Raum Stuttgart und Umgebung. Für drei Tage traf sich diese bunt gemischte Truppe aus Schüler*innen, um sich zu Schülermentoren Kulturelle Jugendbildung ausbilden zu lassen. Nachdem sich am Dienstag alle eingefunden hatten, begann direkt die Kennenlernphase mit interaktiven Warm-Ups und Spielen mit den ersten Verknüpfungen mit dem Thema Kultur. Nach dem stärkenden Mittagessen waren dann alle bereit das JES Stuttgart zu besuchen, um an einem Theaterworkshop teilzunehmen. Dabei wurde von den zwei Theaterpädagog*innen Thilo und Fridel besonders auf improvisiertes Theater und Selbstentfaltung eingegangen. In zwei Gruppen wurden so Szenarien selbst geschaffen und gespielt.
Nach den vielen Eindrücken des Workshops und dem redlich verdienten Abendessen begann dann die Abendgestaltung mit der Leitfrage „Kultur – was ist das überhaupt?“. Zusammen definierte die Teilnehmer*innen mit Hilfe ihres StarterKits ihre eigene Definition von Kultur. Darüber hinaus wurden noch weitere Aspekte angesprochen und zum Beispiel auf Tipps für Projektmanagement oder Kontaktdaten wichtiger Kulturinstitutionen hingewiesen. Mit den wichtigsten Infos zu Kultur und StarterKit neigte sich dann schon der erste Tag dem Ende und wurde mit ein paar Gemeinschaftsspielen abgerundet.
Der zweite Tag versprach auch spannend zu werden, denn am Mittwoch stand die Kreativität der Teilnehmer*innen im Mittelpunkt. In fünf unterschiedlichen Workshops im Werkstatthaus Stuttgart konnten die Teilnehmer*innen unter Anleitung von Künstler*innen sich ausprobieren und Neues entdecken. So wurden unter anderem ungeahnte Fähigkeiten im Holzschnitt oder im Gestalten und Produzieren von Podcasts entdeckt. Aber auch angehende Autor*innen wurden durch den „Kreatives Schreiben“-Workshop angesprochen, während andere beim Malen und Drucken Neues lernen konnten. Am Ende führten die Teilnehmer*innen sich dann gegenseitig durchs Haus und erklärten und zeigten, was sie gelernt und geschafft hatten. So konnten alle mit dem guten Gefühl, sich kreativ entfaltet zu haben, rechtmäßig erschöpft den Abend in der Jugendherberge ausklingen lassen.
Donnerstag drehte sich dann alles um das lang angekündigte kulturelle Projekt, das die Teilnehmer*innen in den nächsten Monaten an ihren Schulen verwirklichen werden. Also wurden die StarterKits wieder gezückt und eifrig überlegt. Einen neuen Denkanstoß lieferte dabei die Walt Disney Methode, bei der den je eine Rolle zugeteilt wurde: Träumer*innen, Realist*innen und Kritiker*innen. Aus den unterschiedlichen Perspektiven betrachteten die Teilnehmenden eine Projektidee, und so ergaben sich sehr interessante und sich gegenseitig ergänzende Diskurse zur Projektplanung. Nach diesem auflockernden Rollen-Spiel wurden die Ergebnisse gesammelt und sich dann vollständig in die Projektplanung, Zeitmanagement und Öffentlichkeitsarbeit gestürzt.
Während viele in den ersten zwei Tagen noch ziemlich ratlos hinsichtlich ihres Projektes waren, sprühten die Teilnehmer*innen jetzt nur so vor Ideen und es wurde emsig geplant, diskutiert, beraten und verworfen. Die abschließende Präsentation der Projektidee vor den anderen Teilnehmer*innen motivierte nochmal mehr und half durch das konstruktive Feedback auch kleinere Unebenheiten, die übersehen wurden, auszubügeln.
Das Team der LKJ ist schwer beeindruckt von dem Ideenreichtum und der unerschütterlichen Motivation der KulturStarter*innen auch große Projekte an ihren Schulen umzusetzen und wir freuen uns ganz gespannt auf die kommenden Monate – viel Erfolg allen Teilnehmenden bei der Planung und Verwirklichung ihrer Ideen.