Mitte Mai war „Echt Fake, ich schwör!“ an der Elly-Heuss Realschule in Ulm zu Gast. Der erste Tag startete mit einer gegenseitigen Vorstellungsrunde und Infos über das Projekt. Einige Kennenlernspiele fungierten gleichzeitig auch als erste Annäherungen zur Thematik Fake News und Verschwörungsmythen. Nach den ersten spielerischen Übungen und Stimmungsbildern, zeichnete sich sehr deutlich ab, dass die Jugendlichen vor allem die Sozialen Medien wie TikTok nutzen und Nachrichten fast ausschließlich hierüber und zudem sehr unkritisch konsumieren. Schon zu beginn des theoretischen Teils entstand ein angeregter Austausch. Die Jugendlichen wurden in Kleingruppen aufgeteilt, die zufällig ausgelost wurden und diskutierten viel.
Im Anschluss durften die Jugendlichen mit den Tablets im Internet nach jeweiligen News recherchieren. Der Lerneffekt, dass man ganz genau hinschauen muss, war hier besonders groß. Nach einer kleinen gemeinsamen Zusammenfassung des Tages und einem passenden Videoclip zum Thema Fakes im Internet und wie viele Schlagzeilen, Fotos und Videoclips auf TikTok & Co einfach manipuliert werden können, ging der erste Workshoptag zu Ende.
Am zweiten Tag gab es zunächst einen kurzen Recap zum ersten Workshoptag. Danach ging es mit der Medientheorie weiter, in der auch erklärt wurde, wie gefilmt wird und was die Jugendlichen während der Produktion ihrer eigenen Fake-Geschichte beachten sollten. Die Übung zur 5-Shot-Technik funktionierte gut und die meisten Schüler*innen bearbeiten ihre Aufnahmen bereits intuitiv. Die Jugendlichen konnten selbst entscheiden, mit welchem Schnittprogramm sie arbeiten wollten. Bei der praktischen Übung zur Interviewführung, sollte ein seriöses Experten-Interview produziert werden. Bei der gemeinsamen Vorführung der Videos kristallisierte sich heraus, dass die meisten Gruppen bereits sehr gut auf die richtigen Einstellungen, Lichtverhältnisse, Ton etc. achteten. Danach wurde im Plenum alles, was zu einem Nachrichten-Beitrag gehört und auf was die Schüler*innen bei ihren eigenen Fake News Produktionen achten sollten, gesammelt. Anschließende wurden Gruppen eingeteilt und gemeinsam mögliche Themen für die eigene Fake-News-Geschichten gesammelt.
Dabei wurden tolle und witzige Ideen entwickelt. Am Ende des Tages hatten alle Gruppen ein Konzept für den Dreh am nächsten Workshoptag ausgearbeitet.
Der letzte Tag stand komplett im Zeichen der Video-Produktion der Fake News. Der Greenscreen kam bei den meisten Gruppen auch zum Einsatz und für einige war der Effekt neu. Dies sorgte für kleine Wow-Momente beim Filmschnitt mit CapCut, als sie sich plötzlich ins Tv-Studio „beamen“ konnten. Die Postproduktion mit Schnitt etc. funktionierte gut und zum Schluss wurden alle Filme rechtzeitig fertig. Zum Ende des Workshops wurden alle Filme gezeigt und viel gelacht, gestaunt und jede Filmcrew bekam ihren gebührenden Applaus. Zum Schluss wurde im Plenum besprochen, wie mit Fake News im Alltag richtig umgegangen werden sollte und Ideen gesammelt, wie dazu beigetragen werden könnte, die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Fake News zu verhindern.
In der Klasse haben während den drei Tagen einige der Jugendlichen eine große Entwicklung durchgemacht von ihrem zunächst sehr unkritischen und passiven Medien- und Nachrichtenkonsum hin zu einer hinterfragenden Haltung und einer analytischeren Herangehensweise.