Echt Fake, ich schwör!

Jugendliche liegt mit dem Kopf auf einem Schultisch, neben ihr ein roter Hut, dahinter ein Greenscreen. Sie wird von zwei Mitschülerinnen mit einem Tablet gefilmt.

Im Frühjahr war das Projekt „Echt Fake, ich schwör!“ in einer 8. Klasse zu Gast, deren Schüler*innen zwischen 13 und 15 Jahre alt waren. Über drei Tage hinweg beschäftigten sich die Jugendlichen intensiv mit den Themen Fake News und Verschwörungsmythen. Ziel des Workshops war es, einen kritischen Umgang mit Medien zu fördern und das Verständnis für die Mechanismen hinter Falschinformationen zu schärfen.

Zu Beginn des Workshops standen eine Vorstellungsrunde und eine Einführung in die Projektinhalte auf dem Programm. Spielerische Übungen wie „Zwei Wahrheiten – eine Lüge“ sorgten nicht nur für eine lockere Atmosphäre, sondern führten zugleich inhaltlich an das Thema heran. Die Jugendlichen erlebten dabei hautnah, wie schwer es sein kann, Wahrheit und Lüge auseinanderzuhalten – eine Erfahrung, die später in der Auseinandersetzung mit echten Fake News eine wichtige Rolle spielte.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass viele der Teilnehmenden ihre Nachrichten hauptsächlich über soziale Medien wie TikTok beziehen. Klassische Informationsquellen wie öffentlich-rechtliche Sender werden nur vereinzelt genutzt. Im weiteren Verlauf des Tages wurden die theoretischen Grundlagen zu Fake News vertieft, Bildbeispiele analysiert und in einer praktischen Übung seriöse und unseriöse Nachrichten verglichen. Besonders eindrücklich war eine anschließende Rechercheaufgabe, bei der die Schüler*innen in Kleingruppen versuchten, echte von gefälschten Nachrichten zu unterscheiden – mit teils überraschenden Ergebnissen, die zu Aha-Momenten führten.

Am zweiten Tag starteten die Teilnehmer*innen mit einem kurzen Rückblick auf den vorangegangenen Tag. Danach ging es um die Grundlagen der Medienproduktion: Kameraeinstellungen, Bildaufbau und die sogenannte 5-Shot-Technik wurden vorgestellt und in ersten praktischen Übungen umgesetzt. Anschließend wurden Tools zur Erstellung von Fake-Elementen wie gefälschten Chats oder Nachrichtenbeiträgen vorgestellt. Diese kamen bei den Jugendlichen besonders gut an und bildeten die Basis für die Entwicklung eigener Fake-Geschichten. In Kleingruppen wurden erste Drehbuchideen diskutiert, Pläne geschmiedet und die ersten Aufnahmen umgesetzt.

Der dritte und letzte Workshoptag stand ganz im Zeichen der Videoproduktion. Mit viel Motivation setzten die Gruppen ihre Ideen filmisch um – inklusive Greenscreen-Effekten, die für einige Wow-Momente sorgten. Während manche Gruppen auf Tablets mit dem Programm iMovie arbeiteten, probierte sich eine Gruppe auch am Videoschnitt mit dem Laptop aus. Trotz kleiner technischer Hürden waren am Ende fast alle Filme fertig produziert und bereit für die Abschlusspräsentation. Im Plenum wurden die entstandenen Fake-News-Videos gezeigt, gemeinsam geschaut und mit viel Applaus bedacht.

Zum Abschluss des Workshops wurde im Plenum darüber gesprochen, wie man im Alltag Falschinformationen erkennen und mit ihnen umgehen kann. Dabei wurde deutlich, wie wichtig ein kritischer Blick auf Medieninhalte ist und welche Verantwortung jede*r Einzelne dabei trägt.

Die Tage zeigten eindrucksvoll, wie Fake News funktionieren – und wie man ihnen kreativ, kritisch und informiert begegnen kann.