
Anfang Juni war das Team von YourStory an einer Werkrealschule in Offenburg zu Gast. An dem dreitägigen Medienworkshop nahmen 35 Schüler*innen der fünften und sechsten Klassen teil. Bereits zu Beginn zeigte sich, dass viele der Teilnehmenden regelmäßig YouTube nutzen – ob für Erklärvideos, Gaming-Inhalte oder unterhaltsame Challenges. Auch über Werbung auf Videoplattformen sowie die Funktionsweise von Algorithmen wurde gesprochen. Einige Kinder verfügten bereits über erstaunliches Vorwissen.
Noch vor der ersten Pause startete der praktische Teil. In einer gemeinsamen Runde wurden Begriffe rund um die Videoproduktion gesammelt, von der Planung bis zur Technik, die anschließend mit einer Präsentation abgeglichen wurden. Danach bildeten sich 13 Filmteams – bestehend aus zwei bis vier Personen. In einer Einführung lernten die Schüler*innen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten kennen: Erklärungen vor der Kamera, sogenannte „Working Hands“-Sequenzen, Zeitlupe und Zeitraffer oder auch Stop Motion. Zur Inspiration wurden Clips aus früheren Projekten gezeigt. Anschließend begannen die Gruppen mit der Planung ihrer eigenen Videos. Auf einem vorbereiteten Arbeitsblatt hielten sie ihre Ideen fest, überlegten sich Drehorte und notierten benötigte Requisiten.
Zum Abschluss des ersten Tages erhielten die Gruppen Tablets, mit denen sie erste Probeaufnahmen machten. Dabei wurde auf wichtige Aspekte wie Bildausschnitte, Kameraführung und Tontechnik hingewiesen. Zudem erhielten sie Hinweise zu stilistischen Mitteln und Szenenübergängen. Der erste Workshoptag endete gegen Mittag. Währenddessen bereitete das YourStory-Team die Technik für den kommenden Drehtag vor.
Am zweiten Tag standen die Dreharbeiten im Mittelpunkt. Nach einer kurzen Besprechung starteten die meisten Gruppen direkt mit dem Filmen. Die Teams verteilten sich auf das Schulgelände – von der Küche bis zum Schulhof. Eine Gruppe drehte ein Brownie-Tutorial, eine andere stellte einen Cocktail her, der in einem Krimi-Plot „vergiftet“ wurde. Auch kreative Projekte wie ein Skateboard-Rundgang mit einem Spielzeug-Dinosaurier oder Bastelanleitungen wurden umgesetzt. Insgesamt arbeiteten die Jugendlichen mit großem Engagement. Zur Halbzeit trafen sich alle Gruppen im Klassenzimmer, um sich auszutauschen und Feedback zu erhalten. Am Ende des Tages lagen nahezu alle Aufnahmen vor.
Der dritte Projekttag war dem Schnitt und der Nachbearbeitung gewidmet. Nach einer kurzen Einführung in iMovie sowie einer rechtlichen Einordnung zu Urheber- und Persönlichkeitsrechten, begannen die Gruppen mit der Bearbeitung ihrer Filme. In Kleingruppen und mit Unterstützung von Lehrkräften und Referent*innen schnitten die Schüler*innen ihre Videos, fügten Musik hinzu, gestalteten Titel und sprachen Off-Texte ein. Einige Gruppen benötigten noch Hilfe beim Strukturieren ihres umfangreichen Materials, arbeiteten jedoch konzentriert und motiviert.
Am Ende waren insgesamt zwölf Filme fertiggestellt. Aufgrund der begrenzten Zeit konnten nur wenige Werke gemeinsam angeschaut werden, doch das Feedback war durchweg positiv. Die Lehrkräfte kündigten an, alle Filme nach den Pfingstferien in einer gemeinsamen Klassenrunde zu präsentieren. Die Ergebnisse zeigten eindrucksvoll, wie kreativ und vielfältig sich die Schüler*innen mit dem Medium Video auseinandergesetzt hatten.