
Kurz vor den Sommerferien fand ein Smart-Detectives-Workshop in Esslingen statt. Eine achte Klasse eines Gymnasiums nahm an dem zweitägigen Projekt teil, das sich mit Themen rund um Datenschutz, digitale Spuren und den kreativen Einsatz künstlicher Intelligenz beschäftigte. Die Lehrkraft stellte dafür den Computerraum sowie iPads zur Verfügung – eine ideale technische Ausstattung, um theoretisches Wissen direkt in die Praxis umzusetzen.
Zum Auftakt wurde gemeinsam erarbeitet, an welchen Stellen Jugendliche im Internet persönliche Daten preisgeben und wie diese weiterverwendet werden können. Die Klasse beteiligte sich rege und zeigte ein gutes Vorwissen. Die Diskussion drehte sich auch um mögliche Gefahren wie Identitätsdiebstahl, wobei die Schülerinnen und Schüler ein Gespür dafür entwickelten, wie umfangreich persönliche Profile im Netz erstellt werden können.
Nach der ersten Pause folgte ein Rechercheblock am Computer. Die Jugendlichen suchten nach Möglichkeiten, Falschinformationen zu erkennen und sich vor Internetkriminalität zu schützen. Dabei entstanden zahlreiche Beiträge, die an der Tafel gesammelt und inhaltlich vertieft wurden. Dies leitete über zum nächsten Projektschritt: einem ‚gefundenen‘ Handy. In gemeinsamer Teamarbeit gelang es den Jugendlichen, den Sperrcode zu knacken und erste Informationen über den vermeintlichen Besitzer zu gewinnen. Zwei Schülerinnen hielten das Display unter die Dokumentenkamera und analysierten Inhalte – darunter Fotos, Social-Media-Beiträge und Backup-Dateien. Auf dieser Grundlage erstellte die Klasse ein detailliertes Profil, das anschließend an der Tafel dokumentiert wurde.
Auch das Thema Cookies wurde aufgegriffen. Anhand einer beispielhaften Webseite konnten die Jugendlichen nachvollziehen, welche Daten durch die Zustimmung zu „alle Cookies akzeptieren“ gesammelt werden. Zum Ende des ersten Tages erlernten sie Grundlagen des Promptings. Die Klasse rekonstruierte ein KI-generiertes Instagram-Bild, wobei zwei Teilnehmerinnen das Motiv besonders detailgetreu nachstellten. Danach wurden weitere Inhalte mit KI-Werkzeugen für das Profil erstellt.
Der zweite Projekttag begann spielerisch mit „Quickdraw“, einem Tool, mit dem eine KI auf Basis einfacher Zeichnungen trainiert wird. Darauf folgten Übungen zum Erkennen typischer Fehler in KI-generierten Bildern und die Anwendung des Online-Tools „Which Face is Real“. Außerdem recherchierten die Jugendlichen mithilfe von Google-Werkzeugen, wo bestimmte Fotos aufgenommen wurden, und testeten Bildbearbeitungstools wie „Cleanup Pictures“, mit denen sich unerwünschte Inhalte entfernen lassen.
Am späten Vormittag widmete sich die Klasse der kritischen Auseinandersetzung mit Inhalten fragwürdiger Nachrichtenseiten. Zwei Schüler präsentierten Beispiele für demokratiefeindliche Berichte. Daran anschließend wurden rechtliche Aspekte wie das Urheber- und Persönlichkeitsrecht behandelt. Ein Online-Quiz sowie eine begleitende Präsentation halfen dabei, die wichtigsten Regeln und Begriffe zu vertiefen.
Zum Abschluss des Workshops produzierten die Jugendlichen eigene Reels für das Instagram-Profil der fiktiven Handybesitzerin. Mithilfe einer KI-gestützten Sprachsynthese wurden Sprecherstimmen generiert und kurze Filme erstellt. Technische Hürden konnten im Laufe des Nachmittags gelöst werden, sodass alle Gruppen ein fertiges Ergebnis präsentierten.



