
Am Max-Born-Gymnasium in Neckargemünd nahmen rund 25 Schüler*innen einer 9. Klasse an dem zweitägigen Workshop „Smart Detectives“ teil. Ziel des Projekts war es, einen reflektierten Umgang mit digitalen Spuren und der Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu fördern.
Zu Beginn des ersten Tages befasste sich die Gruppe mit einem scheinbar verlorenen Smartphone. Gemeinsam wurde diskutiert, welche Schritte im Falle eines Fundes zu unternehmen sind. Danach analysierten die Jugendlichen verschiedene Login-Methoden und reflektierten deren Sicherheit. Besonders beim Vergleich von Face-ID, Fingerabdruck und Passwörtern wurde deutlich, dass keine Methode vollkommen sicher ist.
Nachdem das Smartphone erfolgreich entsperrt worden war, begann die Recherche. In Gruppenarbeit untersuchten die Teilnehmenden das Gerät auf Hinweise zur Identität des oder der Besitzer*in. Sie durchsuchten dazu Instagram-Profile und Cloud-Ordner, fanden persönliche Informationen und sogar eine eigene Webseite. Dies leitete zum nächsten Themenschwerpunkt über: die Bilderrückwärtssuche. Mit verschiedenen Recherchetools konnte die Klasse herausfinden, wo bestimmte Bilder aufgenommen worden waren – ein Verfahren, das viele der Jugendlichen bislang noch nicht kannten.
Nach der Pause wurde das Thema des digitalen Fußabdrucks vertieft. Die Klasse untersuchte, welche Daten bei der Nutzung sozialer Netzwerke oder durch das Akzeptieren von Cookies preisgegeben werden. Auf ihren eigenen Geräten überprüften sie, welche Apps auf ihren Standort zugreifen dürfen – mit teils überraschenden Erkenntnissen.
Im anschließenden praktischen Teil beschäftigten sich die Schüler*innen mit Bildgenerierung mittels Künstlicher Intelligenz. Zunächst versuchten sie, ein vorgegebenes Bild durch präzises Prompting möglichst genau zu reproduzieren. Danach suchten sie selbst ein Motiv auf einem Instagram-Kanal aus und versuchten, dieses mit Hilfe eines KI-Tools nachzustellen. Am Ende des Tages hatten sie außerdem Gelegenheit, eigene kreative Bildideen umzusetzen und passende Texte zu verfassen.
Der zweite Tag begann mit einer gemeinsamen Sichtung der erstellten Beiträge. Anschließend wurde das Erkennen KI-generierter Bilder thematisiert. Mit Hilfe eines Bildbearbeitungstools entfernten die Jugendlichen gezielt Elemente aus Fotos und zeigten sich beeindruckt von der Präzision der Software.
Daraufhin folgte ein Input zu Urheber- und Persönlichkeitsrechten. Die Klasse setzte sich mit der Frage auseinander, inwiefern sie Rechte an KI-generierten Inhalten besitzen und welche rechtlichen Grenzen bei der Veröffentlichung bestehen. Auch Aspekte wie geheime Aufnahmen oder die Nutzung fremder Inhalte wurden beleuchtet.
Im kreativen Abschluss durften die Jugendlichen erneut eigene Bilder erstellen – diesmal zu einem vorgegebenen Text. Zum Ende des Projekts stand die Produktion von Reels für Instagram auf dem Programm. In kurzer Zeit entwickelten die Gruppen eigene Clips: Sie erstellten Texte mit KI, drehten Videomaterial und schnitten dieses zu kurzen Beiträgen zusammen.
Abgeschlossen wurde der Workshop mit einer Feedbackrunde, in der die Teilnehmenden einstimmig betonten, wie viel sie über digitale Medien, Künstliche Intelligenz und Datenschutz gelernt hatten.



