Von Standby auf Aktiv

Vom 04.-06.10.2022 war die LKJ mit dem Projekt „Von Standby auf Aktiv – das andere Bewerbungstraining“ zu Gast an der Elly-Heuss-Knapp-Realschule in Ludwigsburg. Bei diesem Projekt haben die Teilnehmer*innen einen ganz konkreten Anlass vor Augen: den eigenen Schulabschluss sowie eine anschließende Bewerbung und haben damit ein ganz persönliches Interesse an dem Workshop.  Durch die konzentrierte Auseinandersetzung mit sich selbst werden sie sich ihrer Stärken und ihrer Interessen, aber auch ihrer Schwächen bewusster. Das wird von den Schüler*innen vor der Kamera erst sprachlich artikuliert und dann auch praktisch „unter Beweis“ gestellt. Bei den Teilnehmenden passiert im Verlauf des Projekts ein Öffnungsprozess, in welchem sie sich selbst engagieren, ihre Selbstwirksamkeit direkt erleben und sich mit dem fertigen Bewerbungs-Clip das erste Mal aus der Außenposition wahrnehmen.

Auf dem Foto ist ein lachendes Mädchen unter einem herbstlichen Baum zu sehen. Ein Mann filmt sie dabei.

Der Vorbereitungstag begann mit Übungen zu Haltung, Sprache und Ausdruck an die die Teilnehmenden zuerst noch mit etwas Unsicherheit herangingen. Dies änderte sich jedoch spürbar als es dann direkt um sie selbst und ihre Präsentation vor der Kamera ging: Dynamisch zur Mitte laufen, mit der imaginierten Kamera Blickkontakt aufnehmen, den eigenen Namen deutlich sagen, noch ein Moment im Kontakt bleiben und dann klar abgehen. Die Schüler*innen merkten schnell, was sie schon gut machen und wo es noch Verbesserungspotential gab.  Bei der detaillierten Planung der Aktivitäten ihres eigenen Drehs – was, wo, wie, mit wem und warum – zeigten die Teilnehmenden hohes Interesse loszulegen und sich zu engagieren, was sie dann bei den folgenden Drehtagen, in dem die Schüler*innen in zwei Gruppen eingeteilt wurden, auch direkt umsetzen konnten.

Am nächsten Tag starteten für beide Gruppen nach Begrüßung, Vorstellung und Warm-Up – im Fokus waren Präsenz, Bewegung, Stimme und Sprechen – die ersten Dreharbeiten. Um sich an die Kamera zu gewöhnen, wurde mit Bildern in den Gruppen begonnen, bei denen der Ton keine oder nur atmosphärische Relevanz hat. Jede*r steht für die Anfangsbilder, die für alle den gleichen Aufbau haben, erstmal allein vor der Kamera. Im Anschluss agieren alle zusammen als Gruppe für die „Freund*innen-Bilder“. Nach diesem Kamera Warm-Up waren die einzelnen Tonaufnahmen an der Reihe. Ein Teil der Schüler*innen stellte sich währenddessen gegenseitig Interviewfragen und achtete darauf, dass sie sich in ganzen Sätzen und deutlich artikulieren, was mit großem Ernst ausführt wurde. Alle zeigten Konzentration und Ernsthaftigkeit bei der Arbeit und konnten Hinweise zu Sprechen und Haltung gut umsetzen. Nach den Tonaufnahmen war in beiden Gruppen noch Zeit für erste Schnittbilder im Freizeitbereich – es entstanden Bilder zum Zeichnen und Malen, es wurde gelesen und zusammen mit Freunden gelernt. Für andere gab es Organisationsaufgaben, wie z.B. für den folgenden Tag Raum und Material zu erfragen und vorzubereiten und sich mit Fachlehrkräften abzusprechen. Hier zeigten alle, dass sie am Ball bleiben und sich engagieren können oder auch merkten, wenn sie Hilfe oder Unterstützung brauchten.

Auf dem Foto sitzt ein Jugendlicher vor einer Kamera, welche von einem Mann bedient wird. Zusätzlich ist noch eine Frau im Bild zu sehen, die den Jugendlichen interviewt.

Am dritten Tag standen die restlichen Aufnahmen für die Freizeit, vor allem aber die für berufliche Interessen und eigene Stärken auf dem Plan. Die Schüler*innen waren sehr gut vorbereitet, hatten sich den Ablauf der Aktivitäten überlegt, Raum und Material organisiert und nötige Absprachen getroffen. Als weitere Freizeitaktivitäten wurde gekocht, gebacken, Basketball gespielt, sich geschminkt und Defektes repariert. Die beruflichen Interessen lagen im handwerklichen, technischen, dienstleistenden und sozialen Bereich. Die letzten Aufnahmen in beiden Gruppen waren im Anschluss die des „Zukunftswegs“. Vor Abschluss des Projekts gab es dann eine Feedbackrunde zu den drei Tagen, die nochmal zeigte, wie sehr sich die Schüler*innen in den drei Projekttagen in ihrer Persönlichkeit geöffnet, neue Dinge gelernt und in ihrem Selbstbewusstsein weiterentwickelt haben.