Lights on!

Anfang November war die LKJ mit dem Projekt „Lights on!“ zu Gast in der Vorbereitungsklasse 2 der Grund- und Werkrealschule Ostheim in Stuttgart. Schüler*innen, die meist noch nicht lange in Deutschland sind, befassen sich an drei Projekttagen kreativ mit ihrer neuen Lebensrealität: z. B. Was sind meine Wünsche? Welche ersten Erfahrungen mit und in Deutschland habe ich bereits gemacht? Im Verlauf des Projekts lernen sie sich mit Hilfe von Medien visuell auszudrücken. Bei diesem Workshop war die Überlegung, das Verbindende der Klasse zu thematisieren: Das ist zum einen die Schule als gemeinsamer Ort und zum anderen das Erlernen von Deutsch. So entstand die Idee ein mediales Porträt der Schule zu machen.

Auf dem Foto sind mehrere Schüler und Schülerinnen zu sehen, die gerade auf einem großen blauen Papierbogen einen Trickfilm animieren.

Ziel des ersten Tages war, die Kompetenzen der Schüler*innen für die Kleingruppen kennenzulernen, sie durch verschiedene Aufgabenstellungen als Gruppe miteinander in Kontakt zu bringen und ihre Kommunikations- und Ausdrucksmöglichkeiten selbst zu erleben und zu erweitern. Nach Vorstellung des Teams und des Projekts startete der Tag mit dem Kennenlernen von Raum, Personen und Namen in verschiedenen Konstellationen mit theaterpädagogischen Spielen und Methoden. Im Anschluss widmeten sie sich der Herausforderung mit Hilfe verschiedener Aufgabenstellungen zuerst nonverbal und dann nur mit „Ja“ zu kommunizieren. Ebenso stellten sie in Kleingruppen Wörter aus dem Bereich „Schule“ z.B. Schulweg, Unterricht und Pause gestisch dar. Nach der Pause ging es dann weiter mit Sprache und Sprechen u.a. mit Atemübungen, Zungenbrechern in verschiedenen Sprachen, aber auch Körperbewusstsein und Artikulation. Da auch Interviews Teil des Schulporträts sein konnten, wurde eine Reihe von Fragestellungen erarbeitet und beantwortet. Am Ende des Tages standen vier Kleingruppen für folgende Medienbereiche fest: 1. Bild, 2. Ton und Geräusche, 3. Interview und 4. Animation. Die Gruppen hatten dafür bereits erste Ideen gesammelt. Jedem Teil des Tages schloss sich, soweit sprachlich möglich, eine kurze Reflektion an: Was hat Spaß gemacht? Was war schwer?

Auf dem Foto sind zwei Schüler vor einem großen grünen Stoffvorhang zu sehen. Ein Medienreferent filmt die Szene.

Am zweiten Tag planten die Kleingruppen ihr Vorgehen: Was ist das Medium und die Aufgabe für ein Schulporträt? Was wird an Material benötigt? Wie ist die Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe (z.B. Bild-, Tonaufnahme, Moderation, Fragen stellen)? Welche weiteren vorbereitenden Maßnahmen braucht es – z.B. Räume auswählen, Interviewpartner*in anfragen? Danach startete jede Gruppe unabhängig voneinander in die Umsetzung ihrer Aufgabe in und um die Schule: Eine sammelte Ton und Geräusche, die die Schule atmosphärisch und typisch darstellen – vom Pausenhof über Treppenhaus bis zur Toilettenspülung. Eine andere Gruppe fotografierte und filmte relevante Orte in und um die Schule. Die nächsten interviewten verschiedene Personen des Schullebens wie z.B. Mitschüler*innen, Klassenlehrerin oder Schulsekretärin und die vierte Gruppe produzierte per Animation einen kreativ umgesetzten filmischen Rahmen mit Titel und Mitwirkenden.

Für den dritten Tag kam dann Idee auf, etwas zur Geschichte der Schule aufzunehmen. So wurde eine Auswahl von historischem Bildmaterial gesichtet und kleine Textbeiträge entworfen. Manche Schüler*innen arbeiteten an diesem Tag mit dem Greenscreen. Nach einer Einführung und gemeinsamer praktischer Erprobung, wurde jede*r vor dem Greenscreen mit einer selbst gewählten Bewegung aufgenommen. In der Abschlussrunde wurde viel Freude am Projekt selbst und Stolz auf die gemeinsame erfolgreiche Arbeit, trotz einiger Hürden und Sprachbarrieren, laut. Für das Team, aber auch für alle Beteiligten war es ein Projekt mit viel Bewegung in der Klassengemeinschaft, in dem ein gegenseitiges Kennenlernen auf anderer Ebene möglich war, aber auch eigene Fähigkeiten und Talente eingebracht oder sogar erstmals erlebt wurden, die dann in einem gemeinsamen Produkt sichtbar zusammengeführt wurden.


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